Eines Tages senkte sich der Wasserspiegel und eine wunderschöne Insel wuchs aus dem See hervor. So beginnen Märchen. Und ein Märchen ist tatsächlich daraus geworden, auch wenn der Wasserspiegel des Plöner Sees 1881 nur künstlich abgesenkt wurde: Die Prinzeninsel.
Ein kleines Paradies im Osten der Holsteinischen Schweiz umgeben von Seen, der Holsteinischen Seenplatte, 2 Kilometer lang, an der schmalsten Stelle gerade mal 30 Meter breit. Geprägt von Laubwäldern, idyllischen Ufern, einem Sandstrand, dem „Prinzenbad“, vier großen Koppeln und dem uralten Bauernhaus.
Vom Parkplatz Prinzeninsel an der Bundesstraße 430 sind es nur wenige Schritte ins Paradies. Reine Natur, kein Auto, kein Motorrad, die einzigen Biker hier sind Radwanderer. Auf keiner Radwanderkarte des ehemaligen Residenzstadt Plön fehlt die Prinzeninsel.
Ehe man die Insel über eine schmale Landzunge betritt, kommt man zum Alten Apfelgarten mit über 100 Bäumen und 45 verschiedenen Apfelsorten. Von seinem Aussichtspavillon hat man den schönsten Blick auf das Plöner Schloss. Auf dem weiteren Weg zur Insel geht man gleichsam durch Natur und Historie. Passiert den Kadettenfriedhof mit Gräbern ehemaliger Kadetten und ihrer Lehrer, die im „Prinzenhaus“ auch die Hohenzollern-Prinzen unterrichteten.
Wer über das Bauernhaus hinaus zur Inselspitze wandert, gelangt an den Lieblingsplatz der letzten deutschen Kaiserin Auguste Viktoria. Wem der tiefe Himmel über Wäldern und Seen noch nicht weit genug ist, kann auf dem Planetenpfad, einem Wanderweg am Seeufer, im Maßstab von 1 : 2 Milliarden von der Sonne 2,7 km bis zum entferntesten Planeten Neptun den Radius unseres Sonnensystem abschreiten.
Die Badestelle „Prinzenbad“ zählt mit ihrem Sandstrand und dem sanften Ufern zu den schönsten Freibädern Ostholsteins. Hier erholten sich die Preußen-Prinzen vom Schulbetrieb im „Prinzenhaus“ und von der Tagesarbeit auf dem Bauernhof. In dem Niedersächsischen Bauernhaus, wo heute getafelt und gefeiert wird, erwarben sie Grundkenntnisse in der Landwirtschaft, die ihr Vater für ihren Weg ins Leben unerlässlich fand.
Irdische Freuden finden neben Wanderern und Radfahrern auch Wassersportler: Kanu fahren, Surfen, Segeln sind beliebte Aktivitäten auf dem zehngrößten See Deutschlands. Motorboote, auch mit Elektromotor, sind allerdings nicht erlaubt. Zwei Golfplätze sind nicht weit entfernt. Wer die Inselfreuden auf seemännische Weise erreichen will, schifft sich in Plön auf einen der weißen Dampfer der „Großen-Plöner-See-Rundfahrt“ ein. Ihre Anlegestelle an der Prinzeninsel befindet sich unweit des Niedersächsischen Bauernhauses.